Thomas Scheibitz (DT)
Malerei, Skulptur
© Roland Horn Thomas Scheibitz, Doppelsäule, 2009, Holz, MDF, Lack, 220 x 130 x 90 cm, 2 Sockel à 130 x 130 x 90 cm; Palastskizze, 2009, Öl auf Leinwand 182 x 439 cm; 3 Dinge, 2009, Holz, MDF, Lack, Plexiglas, Skluptur, 140 x 120 x 3 cm, Sockel 80 x 120 x 30 cm © Thomas Scheibitz + VG Bild-Kunst, Bonn XVI. ROHKUNSTBAU – Atlantis I, 2009
Thomas Scheibitz, geboren 1968 in Radeberg bei Dresden, lebt und arbeitet in Berlin.
Thomas Scheibitz, born 1968 in Radeberg bei Dresden, lives and works in Berlin.
"So genau, wie es geht, bei größtmöglicher Allgemeinheit". Mit diesen Worten hat Thomas Scheibitz seinen Kunstansatz einmal umrissen. Der an einer ostdeutschen Kunsthochschule ausgebildete Künstler treibt in Gemälden und Objekten auf die Spitze, was in der sozialistischen Vergangenheit heftig umstritten und eine Weile sogar untersagt gewesen ist: den Formalismus. Von allen großen "Ismen" fühlt sich der Künstler dem Kubismus am nächsten, wegen dessen Radikalität und Einprägsamkeit.
Ein früher Karrierehöhepunkt war 2005, als Scheibitz gemeinsam mit Tino Sehgal Deutschland im Deutschen Pavillon auf der Venedig-Biennale vertreten hat. Vier Jahre später waren Werke von ihm auf der XVI. ROHKUNSTBAU-Ausstellung in Schloss Marquardt in Potsdam zu sehen, die unter dem Motto "Atlantis" stand. Seither hat sich bei Scheibitz ein Repertoire an Formen und Zeichen verstetigt, die der sächsische Künstler aus der Kunst- und Architekturgeschichte, der Werbung und der Comicwelt entlehnt. Seine Farbpalette schließt Pastelltöne und Neonfarben ein.
Bei der Jubiläumsausgabe von ROHKUNSTBAU ist Scheibitz mit Ölmalerei ("Mönch", 2017) und einer Holzskulptur vertreten: "Zwilling" von 2010. Zwei kranichartige Vögel stehen Rücken an Rücken und bilden in der Zusammenschau eine doppelgesichtige Figur. Das Werk ruft Ambivalenzen des Zwillinghaften wach und scheint anzudeuten, das große Nähe nicht notwendig Harmonie und Zärtlichkeit mit sich bringt. Spitze Schnäbel, Spuren roter Farbe und ein durchlöcherter Kopf verstärken diesen Eindruck.
Solo Exhibitions (selection)
2018 The Hunter in the Snow, Sprüth Magers, Los Angeles
2012 ONE-Time Pad, MMK Museum für Moderne Kunst, Frankfurt a.M.
2005 Der Tisch, der Ozean und das Beispiel, Deutscher Pavillon, 51. Biennale di Venezia
2001 Bannister Diamond, Stedelijk Museum, Amsterdam
Group Exhibitions (selection)
2019 Pablo Picasso x Thomas Scheibitz, Museum Berggruen, Berlin
2017 Ich bin nicht meine Zielgruppe, Kunsthaus Dresden
2013 BubeDameKönigAss, Neue Nationalgalerie, Berlin
2009 XVI. ROHKUNSTBAU – Atlantis I, Schloss Marquardt, Potsdam