Thomas Rentmeister (DT)

Skulptur, Installation

Thomas Rentmeister, 1964 geboren in Reken/Westfalen, lebt und arbeitet in Berlin


Thomas Rentmeister, born 1964 in Reken/Westfalen, lives and works in Berlin.


Thomas Rentmeister ist in den 1990er-Jahren mit hochglänzenden Polyester-Skulpturen bekannt geworden. Gegen Ende des Jahrzehnts führte er ›softe‹ Materialien in seine Kunst ein: Wattestäbchen, Papiertaschentücher, Tampons, Nutella oder Penaten-Creme. Der Künstler behandelte Haushaltsgeräte wie beispielsweise Kühlschränke mit dicken Schichten von Körpercreme; und es soll vorgekommen sein, dass sich Vernissagenbesucher versehentlich auf seine Kunst gesetzt haben.


Mit Penaten-Creme-Monumenten oder Häufchen zerknüllter Taschentücher hat Rentmeister in Galerieräume Momente eingeführt, die in der vom Zeitgeist der Coolness geprägten Kunst der vergangenen Jahrzehnte eher selten anzutreffen waren: Momente der Verletzlichkeit. Gleichzeitig sicherte der Künstler seine Arbeiten gegen zudringliche Interpretationen ab, was ihm den Ruf einer gewissen Teflonglätte eingebracht hat. "Alle Deutungen gleiten an ihm ab", stellte etwa der Philosoph Hannes Böhringer fest.


Bei ROHKUNSTBAU berührt der Künstler Schmerzpunkte, die aus fehlender Solidarität und Humanität resultieren. Die ausgestellten Objekte – Bettgestelle und Kinderspielzeug – stammen aus einem verlassenen deutschen Flüchtlingsheim. Rentmeister collagiert aus Resten, die von der Anwesenheit unlängst geflüchteter Familien zeugen, ein Monument der Flüchtlingspolitik, in das verschiedene Fragezeichen eingeschlossen sind. Die Titel der Installationen lauten: "Elbisbach double decker cot" und "Two ball total equilibrium cot", beide 2018.


Solo Exhibitions (selection)


2019 PUTPUTPUT setzenstellenlegen, Kunstverein Ruhr, Essen

2012 Normaltag, Städtische Galerie Wolfsburg

2011 Objects. Food. Rooms, Kunstmuseum Bonn

2005 Minimal Pop, Museum Boijmans van Beuningen, Rotterdam


Group Exhibitions (selection)


2019 Hidden Beauty, Kunsthalle Nürnberg

2015 Streamlines, Deichtorhallen Hamburg

2014 Große Geister. Neupräsentation der Sammlung, Kunstmuseum Bonn

2007 XIV. ROHKUNSTBAU – Drei Farben –Weiss, Schloss Sacrow, Potsdam