Nina Fischer (D) &
Maroan el Sani (D)
Video, Installation

Installing / Deinstalling – AMERIKA, intervention in public space, LED, aluminium, wood, paint, 2016 - copyright: Nina Fischer & Maroan el Sani und VG Bild Kunst Bonn

Freedom of Movement, 3 channel video - installation, exhibition view: Yebisu International Festival for Art & Alternative Visions 2020 : The Imagination of Time, Tokyo Photographic Art Museum, Japan - copyright: Nina Fischer & Maroan el Sani und VG Bild Kunst Bonn
Nina Fischer & Maroan el Sani
Das deutsche Künstlerduo Nina Fischer (1965) & Maroan el Sani (1966) lebt und arbeitet in Berlin. Seit 1995 widmen sich die beiden gemeinsamen Film- und Videoarbeiten, Installationen und der Fotografie. Immer wieder machen sie blinde Flecken der Gesellschaft sichtbar. Gezeigt werden Orte, an denen historische Umbrüche geschehen sind und die sich ins kollektive Gedächtnis eingebrannt haben. Mit einem poetischen Blick kehren Fischer & el Sani dorthin zurück, reflektieren dabei den Aufstieg und Fall der Moderne. Die Atomkraft ist ein Paradespiel für Fortschritt und Scheitern zugleich. Aber auch für die Verletzlichkeit des Menschen und seiner Zivilisation. Die Nuklearkatastrophe von Fukushima vor zehn Jahren hat dies bewiesen. Für den Film „Spirits Closing Their Eyes“ (2012) haben sich Fischer & el Sani mit dem physischen und psychischen Ausnahmezustand in der japanischen Gesellschaft in den Monaten nach dem März 2011 auseinandergesetzt. Der tägliche Umgang mit dem Geigerzähler wird zur Alltagsgewohnheit, ungewiss bleibt das weitere Schicksal der Betroffenen, die nach Erdbeben und Tsunami ihre Heimat verlassen mussten und in temporären Notunterkünften leben. Fischer & el Sani sprechen u.a. mit Schüler*innen, die ein Referendum gegen Atomkraft organisieren und Künstler*innen, die aus Verzweiflung ein Festival im verstrahlten Fukushima veranstalten. Die Videoinstallation besteht aus Interviews und langen fotografischen Einstellungen von Orten, die die Stimmungen des Landes reflektieren. Dazu kommen kurze Porträts von Menschen, die eine Minute lang in die Kamera schauen und an ihre Zukunft denken. Bei allen Bildern macht der Film doch deutlich: Die stärksten Veränderungen der Strahlenkatastrophe von Fukushima bleiben unsichtbar.