Laure Prouvost (F)
Skulptur, Objekte, Installation

Laure Prouvost, Touching To Sea You Through Our Extremities, 2021, Installation view, Beaufort Triennial 2021. Courtesy Laure Prouvost Studio.

Laure Prouvost, Could Cool Claoud, 2021. Installation view, Our elastic arm hold in tight through the claouds, Kunsthal Charlottenborg, 2021. Photo by David Stjernholm.Courtesy Laure Prouvost, Galerie Nathalie Obadia (Paris, Brussels), carlier | gebauer (Berlin, Madrid), Lisson Gallery (London, New York, Shanghai)
Laure Prouvost
Die 1978 nahe dem französischen Lille geborene Laure Prouvost lebt und arbeitet in London. Die Filmemacherin und Künstlerin hat spätestens mit dem Erhalt des renommierten Turner Prize 2013 große Aufmerksamkeit erreicht. In der Ausstellung der Kandidat*innen für die Auszeichnung präsentierte sie eine Videoinstallation mit dem Titel „Wantee“. Die darin gezeigte fiktive Teezeremonie zwischen dem dadaistischen Künstler Kurt Schwitters und ihrem Großvater überzeugte die Jury, die Prouvosts Arbeit als „herausragend und bewegend“ würdigte. Schon in den Jahren davor gewann sie bei den Kurzfilmtagen Oberhausen mehrmals einen Hauptpreis. Der in einer Laudatio genannte „subversive Humor“ ist tatsächlich ein Markenzeichen der Videokünstlerin. Auf der Biennale in Venedig sagte sie: „Egal wieviel Drogen man nimmt, man kann nichts erschaffen, das so verrückt ist wie die Erde!“ Sie gestaltete dort den französischen Pavillon als das Innenleben eines unbekannten Meereswesens. Zu erreichen war er nur über einen Hintereingang – eine Metapher für eine Gesellschaft, die nicht allen Menschen einen direkten Weg zu ihren Zielen ermöglicht. ROHKUNSTBAU 26 präsentiert ganz im Sinne des Mottos „Ich bin Natur“ Arbeiten von Prouvost, die uns über das Menschsein an sich reflektieren lassen. Teil ihrer intermedialen Installationen sind immer wieder lebensgroße Strichmänner und –frauen, die sogenannten „Metal Men and Women“. Im Schloss Lieberose trägt eine solche Figur aus Betonstahl einen hochkant angebrachten Bildschirm als Kopf, die Beine sind lässig übereinandergeschlagen. Eine flüsternde Stimme konfrontiert uns mit Fragen, die mit meditativem Meeresrauschen untermalt werden. An anderer Stelle erschafft Prouvost aus Wandteppich, Regalen und ungewöhnlich geformten Teekannen einen Raum der Intimität und Ruhe.