Julian Rosefeldt (DT)
Film und Video
© Roland Horn Julian Rosefeldt, The Ship of Fools, 2007, 4-Kanal-Filminstallation, Super 16 mm, kopiert auf DVD16:9, Loop ca. 8 min XIV. ROHKUNSTBAU, Drei Farben – Weiss, 2007
Julian Rosefeldt, 1965 in München geboren, lebt und arbeitet in Berlin.
Julian Rosefeldt, born 1965 in Munich, lives and works in Berlin.
Julian Rosefeldt ist bekannt für aufwändige Filminstallationen, die er als Mehrkanal-Projektionen in Museen, Galerien oder auf Biennalen präsentiert. Seine Werke entstehen in enger Kooperation mit dem Kameramann Christoph Krauss. Die Produktion eines Films dauert durchschnittlich ein Jahr. Eine Spannung der häufig im Endlosloop laufen Filme erwächst aus der narrativen Struktur und der multiperspektivischen Präsentation.
Zu den bekanntesten Arbeiten Rosefeldts gehört "Manifesto" von 2015. Zu sehen ist die prominente amerikanische Filmschauspielerin Cate Blanchett, die in dreizehn Rollen (Punkerin, Brokerin, Society-Lady) Zitate aus Künstlermanifesten von Dada über Fluxus und Situationismus bis zu Lars von Triers Dogma 95 vorträgt. Bei der XIV. ROHKUNSTBAU-Ausgabe von 2007 setzte sich der Künstler mit dem Genius Loci von Schloss Sacrow auseinander, das Wohnsitz des romantischen Dichters Friedrich de la Motte Fouqué gewesen ist, der um 1811 dort seine "Undine" verfasste.
Bei der Jubiläumsausgabe ist Rosefeldt mit einer suggestiven Filmarbeit vertreten: "The Swap" (2015), eine metaphorische Auseinandersetzung mit Merkantilismus und Globalisierung. Eine Gruppe Gangster lenkt einen schwarzen Buick in einen Containerhafen. In der Ferne ist eine Polizeisirene zu hören. Die Männer sind hochangespannt und bis an die Zähne bewaffnet. Augenscheinlich geht es um eine Übergabe im Gangstermilieu. Die Operation wird gestört durch sonderbare Wiederholungen, deren Ursache in einer Art von Störung der ›Matrix‹ zu liegen scheint.
Solo Exhibitions (selection)
2019 Manifesto, The Israel Museum, Jerusalem
2017 In the Land of Drought, König Galerie, Berlin
2015 Die Schöpfung. In the Land of Drought, Ruhrtriennale, Duisburg
2010 Living in Oblivion, Berlinische Galerie, Berlin
Group Exhibitions (selection)
2020 The Cindy Sherman Effect, Kunstforum Wien, Vienna
2018 News, Kunsthaus Nürnberg, Nürnberg
2017 The Inner Skin – Art and Shame, Marta Herford, Herford
2007 XIV. ROHKUNSTBAU – Drei Farben – Weiss, Schloss Sacrow, Potsdam