José Noguero (ESP)
Malerei
© Roland Horn (Fotos der Ausstellung) Zwei Räume, 2008, Fotografie, 77 x 120 cm Vier Räume, 2008, Fotografie, 78 x 120 cm Großer Raum mit kleinem, 2008, Fotografie, 142 x 92 cm Großes Rot II, 2008, Fotografie, 92 x 147 cm Großes Rot I, 2008 Fotografie, 92 x 136 cm (© José Noguero + VG Bild-Kunst, Bonn 2008) XV. Rohkunstbau, 2008, Drei Farben - Rot
José Noguero, geboren 1969 in Barbastro, Spanien, lebt und arbeitet in Berlin.
José Noguero, born 1969 in Barbastro, Spain, lives and works in Berlin.
Kann Landschaft zärtlich sein? Es kommt auf die Landschaft an. "Diese Sonne, dieses Meer, mein von Jugend überquellendes Herz, mein nach Salz schmeckender Körper und die Unendlichkeit der Landschaft, wo Zärtlichkeit und Herrlichkeit sich im Gelb und im Blau begegnen … hier lässt mich alles unversehrt", lautet eine berühmte Stelle in Albert Camus' Essay "Hochzeit des Lichts". Beim selben Autor findet sich der Satz: "Angesichts dieser Nacht voller Zeichen und Sterne wurde ich zum ersten Mal empfänglich für die zärtliche Gleichgültigkeit der Welt."
José Noguero knüpft mit Landschaftsbildern ausdrücklich an Camus' Nachdenken über einen zärtlichen Naturbezug und kostbare Momente des Einsseins mit sich selbst und der Umgebung an. Der Spanier ist in Schloss Lieberose mit großformatigen Gemälden vertreten. Die als Paar angeordneten abstrakten Kompositionen lassen an dräuende Wolkenkaskaden denken. Neben Weiß dominieren Gelb-, Grün- und Blautöne. Die zarte Wucht und wuchtige Zartheit von Nogueros Malerei tritt in Dialog mit Blicken auf die brandenburgische Sommerlandschaft.
In formaler Hinsicht lassen sich Nogueros Werke als Deklinationen von Hoheitsformeln beschreiben, wie man sie beispielsweise aus Deckenfresken der Renaissance- und Barockmalerei in italienischen oder spanischen Kirchen kennt. Barocke Opulenz verbindet sich in seinen Bildern mit Abstraktion und der Eigengesetzlichkeit und Autonomie moderner Bildräume. Als Motiv zieht sich die Gleichzeitigkeit von Entstehung und Auflösung durch das Œuvre.
Solo Exhibitions (selection)
2020 Landschaften, Städtische Galerie Eichenmüllerhaus, Kunstverein Lemgo, Germany
2018 Nápoles o entre Nebraska y Alabama, Espacio Lagos, Mexico City
2015 Seltene Erden, Greusslich Contemporary, Berlin
2010 Ton, Kunstkammer im Georg-Kolbe-Museum, Berlin
Group Exhibitions (selection)
2011 Noreste, Pablo Serrano Museum, Zaragoza
2007 Der gefleckte Spiegel, Kunstverein INGAN, Berlin
2008 XV. ROHKUNSTBAU – Drei Farben – Rot, Villa Kellermann, Potsdam
1995 Grone Gnister, Kopenhagen