Armin Boehm (D)

Malerei

Armin Boehm

Der deutsche Maler Armin Boehm wurde 1972 in Aachen geboren, lebt und arbeitet aber seit vielen Jahren in Berlin. Er schloss sein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf als Meisterschüler von Jörg Immendorff ab. Beide eint die stilistische Vielfalt und die Relevanz politischer Ereignisse, aber auch popkultureller Bezüge, die sich in den Werken widerspiegeln. „Malerei war das Labyrinth, aus dem ich keinen Ausweg gefunden habe“, hat Boehm mal gesagt. Jede neue Arbeit offenbart ihm auch neue Möglichkeiten, das gegenwärtige Lebensgefühl zu ergründen. Mal ist dies die überreizte gesellschaftliche Stimmung, der der Maler mit einer Vielfalt von Versatzstücken, etwa aus der Mode, und mit flirrenden Farben Ausdruck verleiht. Dann wieder dominiert die Düsternis, etwa in seiner „Riots“-Serie, die sich Unruhen in Städten wie Genua, Istanbul und Bangkok widmet. Die ROHKUNSTBAU-Ausstellung in diesem Jahr setzt sich auch mit der Risikogesellschaft, in der wir leben, auseinander. Spaltung und Konflikt beherrschen viele Debatten, Hysterie ist zu einem Dauerzustand geworden und wird von Social-Media-Aufregern gefüttert. Die in Lieberose gezeigten Ölgemälde sind im vergangenen Jahr entstanden. In einer Zeit also, in der eine massive Unsicherheit die Gegenwart bestimmt hat, die bis heute anhält. Eines der Werke trägt den Titel „La Peur“, also „Die Furcht“. Boehm mischt diesmal keine Vielzahl von Figuren und popkulturellen Referenzen. Mann und Frau im verwirrten Blick vereint und Scheitel an Scheitel zusammengewachsen. Zwischenzustände des Menschen ausdrücken, wo dies der prosaischen Sprache nicht gelingt – das ist eine Motivation von Boehm. Die bei ROHKUNSTBAU ausgestellten Werke sind Sinnbilder dieses Versuchs.