Anna Rún Tryggvadóttir (IS)
Zeichnungen

Anna Rún Tryggvadottir_Thingvellir_Turning Thingvellir Turning, Gerdarsafn Art Museum Iceland, 2018

Anna RúnTryggvadóttir_Garden, Garden, Reykjavik Art Museum Iceland, 2017

Anna Rún Tryggvadottir_An_Ode, An Ode -poriferal phases, Künstlerhaus Bethanien, Berlin, 2020
Anna Rún Tryggvadóttir
Die 1980 geborene isländische Künstlerin Anna Rún Tryggvadóttir lebt und arbeitet in Berlin. Es heißt ja, Menschen aus Island besäßen ein besonders enges Verhältnis zur Natur. Die Künstlerin bestätigt mit sehr unterschiedlichen künstlerischen Formaten diese Annahme. In ihren raumeinnehmenden Installationen befinden sich natürliche Materialien in ständiger Bewegung – es ist also nicht der Mensch, der sie beherrscht. Die Trägerin des in Reykjavík verliehenen Guðmunda Art Price für herausragende Künstlerinnen steht nicht nur für Zeichnungen und Objekte aus natürlichen wie auch künstlichen Materialien, die in ihrer Veränderung und Verletzlichkeit erscheinen. Tryggvadóttir war auch eine der Regisseurinnen der Dokumentation „Dive: Rituals in Water“ (2019). Der Film widmet sich den ungewöhnlichen Methoden des Schwimmlehrers Snorri Magnússon, der bereits tausende isländische Babys ans Wasser herangeführt hat und beweist, wie natürlich verbunden der Mensch mit diesem Element ist. Bei ROHKUNSTBAU 26 präsentiert Tryggvadóttir Werke aus Wasserfarbe und Salz auf Papier. Ihr Landschaftsstilleben nimmt bedingt durchs Salz den Farbton des Papiers an, das Motiv ist kaum zu erkennen. Es wirkt, als sei die Natur hier eine verblasste Erinnerung. In unserer vom Klimawandel und dem Artensterben geprägten Gegenwart mag dies ein erschreckendes, aber nicht mehr undenkbares Szenario sein.